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Author
Klaus Eckardt

Cleanzone 2014: Zufriedene Gesichter trotz Besucherrückgang

Veranstalter und Aussteller sehen Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie im Aufwind

Florian_Dittel
Florian_Dittel
Andreas_Lechleitner
Andreas_Lechleitner
Roland_Vossen
Roland_Vossen
Andreas_Fiebig
Andreas_Fiebig
Terry_R_Becker
Terry_R_Becker
Anja_Diete
Anja_Diete
Frank_Duvernell
Frank_Duvernell
Gommel_Gail_Weisssieker
Gommel_Gail_Weisssieker

61 Aussteller, elf mehr als im Vorjahr, zeigten auf der Cleanzone 2014 in Frankfurt, wie sich Reinräume energie- und kosteneffizienter und auch flexibler betreiben lassen. Die Messe Frankfurt als Veranstalter zählte 604 Fachbesucher und damit rund 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Als Gründe für diesen Rückgang wurde einerseits der Pilotenstreik der Lufthansa angeführt, andererseits auch, dass im Vorjahr mit der CPhI in Frankfurt parallel zur Cleanzone eine der wichtigsten Messen der pharmazeutischen Industrie stattgefunden hatte.

Ruth Lorenz, Bereichsleiterin Technology & Production der Messe Frankfurt, stellte in ihrem Abschlussbericht fest, „dass sich die Cleanzone im dynamisch wachsenden Feld der Reinraumtechnologie etabliert hat.“ Auch Frank Duvernell, Geschäftsführer der ReinraumAkademie und Partner der Cleanzone sprach davon, „dass der Markt diese Veranstaltung braucht.“ Schließlich, so Lorenz, gehe man für die Reinraumbranche für die Jahre von 2012 bis 2017 von einem Flächenwachstum von 20 bis 25 Prozent aus. Besonders hob sie die zunehmende Internationalität der Messe hervor: Zu den Top-Besucherländern zählte Lorenz neben Deutschland die Schweiz, Österreich, die USA, Kroatien und Großbritannien. Aber auch aus Regionen wie dem Nahen Osten, Asien und Südamerika seien Teilnehmer angereist.

Der Cleanroom Award 2014 ging an Initial Cleanroom für die Entwicklung des Reinraumanzugs „Clean Vision“ (siehe extra Bericht).

reinraum-online sprach während der Cleanzone mit Ausstellern und Messevertretern und fragte sie nach ihren Eindrücken:

„Enorme Einsparpoteziale“

Seit mehr als 20 Jahren befasst sich „Dittel Engineering“ aus dem bayrischen Ried mit Planung, Qualifizierung und Messtechnik von Reinräumen. Florian Dittel, Sohn von Firmengründer Prof. Gernod Dittel und CTO des Unternehmens, freute sich über viele hochkarätige Kontakte auf der Cleanzone. „Wir haben hier die für uns wichtigen Entscheider getroffen.“ Eins der zentralen Themen ist für ihn derzeit die Energieeinsparung im Reinraum. „Da gibt es enorme Potenziale. Wir gehen von Einsparmöglichkeiten von bis zu 80 Prozent aus.“ Deshalb lohnen sich seiner Ansicht nach Überlegungen zum sinnvollen Einsatz von Lüftungs-, Heizungs- und Klimatechnik nicht nur bei der Planung neuer Reinräume, sondern auch für bestehende Anlagen. „Der Hauptkostenfaktor im Reinraum steht im Keller“, sagt Dittel.

„Wir sind hier, um zu kommunizieren“

Laminarisatoren in allen von den Kunden gewünschten Formen bietet die „Lechleiter GmbH“aus dem bayrischen Fuchstal-Asch an. Sie wandeln den turbulenten Zuluftstrom aus dem Hepa-Filter in eine Vielzahl von Einzelstrahlen um und sorgen damit für zugfreie Luft im Reinraum. Andreas Lechleiter, der geschäftsführende Gesellschafter, und sein Team zeigten bei der Cleanzone 2014 unter anderem Laminarisatoren aus Polyarylat, einem gegen Chemikalien hochresistenten Gewebe. „Das ist sozusagen der Rolls Royce in unserem Angebot.“ Die Rahmen der „Golfklasse“ sind mit Gewebe aus Polyester bespannt. Lechleiter, dessen Stand direkt an die Cleanzone-Plaza, dem zentralen Treffpunkt und Vortragsort, grenzte, war mit der Veranstaltung sehr zufrieden: „Die Messe ist gut ausgerichtet und sollte sich noch mehr etablieren.“ Vor allem die vielen Möglichkeiten, mit Branchenkollegen ins Gespräch zu kommen, begeisterten ihn: „Wir sind schließlich hier, um zu kommunizieren.“

„Sehen und gesehen werden“

Zum zweiten Mal kam Roland Vossen, Geschäftsführer der niederländischen „PEDAK meettechniek“ als Aussteller zur Cleanzone. Er zeigte verschiedene Produkte zur Messung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Differenzdruck im Reinraum. Neu im Angebot: Ein Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit mit vier Sensoren, die an unterschiedlichen Messstellen platziert werden können. Jeder Sensor ist einzeln abnehmbar und mit Kalibrierdaten versehen. „So muss die Messkette nie unterbrochen werden.“ Vor allem am ersten Messetag registrierte er sehr viele Kontakte zu bestehenden und potenziellen Kunden. Roland Vossens Motto für die Cleanzone: „Sehen und gesehen werden.“

„Wichtige und tolle Messe“

Mit einem Gemeinschaftsstand von vier Unternehmen war die Österreichische Reinraumgesellschaft (ÖRRG) auf der Cleanzone vertreten. Rupert Körber, Sekretär der etwa 100 Mitglieder starken Organisation, bezeichnete die Cleanzone als eine „wichtige und tolle Messe, die von Jahr zu Jahr wächst.“ Die ÖRRG ist seit der ersten Messe 2012 dabei, um ihren Mitgliedern zu helfen, sich international zu präsentieren. „Wir vertreten sowohl Anwender wie auch Produzenten und Dienstleister aus der Reinraum-Branche“, so Körber. Dass die Cleanzone dieses Jahr schwächer besucht war als 2013 führte er auch auf den Lufthansa-Streik zurück.

„Vorträge auf der Plaza wichtig“

Einer der Aussteller am ÖRRG-Gemeinschaftsstand war die „Niotronic GmbH“ aus Graz, die mit ihren Monitoring-Systemen die lückenlose Überwachung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Differenzdruck und Partikeln in Reinräumen anbietet. Andreas Fiebich, zuständig für das Projektmanagement im Pharmabereich, präsentierte unter anderem DDS-Sensoren, die sich gegenüber herkömmlichen Produkten durch eine verbesserte Messgenauigkeit, eine geringere Störanfälligkeit und eine schnellere und damit kostengünstige Kalibrierung auszeichnen. Neu im Angebot hatte Niotronic die Schleusensteuerung „Doormate“, die wechselseitige Kontaminationen zwischen Reinräumen verhindern soll. Auch Fiebich zählte im Vergleich zum Vorjahr weniger Besucher am Stand, „doch es war ein exquisites Publikum“, sagte er. Als besonders wichtig für das Unternehmen bezeichnete er die Möglichkeit, auf der Cleanzone-Plaza Vorträge anzubieten.

„Wichtig, um neue Produkte vorzustellen“

Für Terry R. Becker, bei der „Hydroflex OHG“ aus dem hessischen Gladenbach zuständig für Sales & Management, ist die Cleanzone mittlerweile eine wichtige Messe, um neue Techniken vorzustellen und Gespräche mit alten und neuen Kunden zu führen. Das Unternehmen bietet Materialien zur Reinigung von Reinräumen an, wobei sowohl die manuelle Reinigung mit Mopps wie auch die maschinelle mit Saugern abgedeckt wird. Neu im Angebot hatten Becker und seine Kollegen in diesem Jahr einen Moppbezug aus Mikrofaser, der dank eingearbeiteter Borstenstreifen auch Ablagerungen vom Boden löst. Dass die Besucherzahlen der Cleanzone im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen, wunderte Becker nicht: Schließlich fand damals in Frankfurt parallel die CPhI statt, die als eine der wichtigsten Messen der pharmazeutischen Industrie gilt.

„Kongress-Konzept hat sich bewährt“

Für Anja Diete, als Veranstaltungsmanagerin der „Messe Frankfurt Exhibition GmbH“ zuständig für die Organisation der Cleanzone, ist die noch junge Messe auf dem richtigen Weg. Von Jahr zu Jahr kämen mehr Aussteller (2012 waren es noch 39, dieses Jahr bereits 61). Im Vergleich zum Vorjahr sei auch die Ausstellungsfläche um 30 Prozent gewachsen. Vor allem die größere Internationalität der Besucher wertete sie als sehr positives Zeichen. „Schon am ersten Tag registrierten wir Gäste aus Australien und Mexiko.“ Ziel sei es, auch künftig eine qualitativ hochstehende Messe anzubieten. Die Cleanzone solle zwar sowohl auf Aussteller- wie auf Besucherseite wachsen, eine Massenveranstaltung sehe man allerdings nicht in ihr. Sehr zufrieden war Anja Diete mit der überarbeiteten Konzeption des Cleanzone-Kongresses, der an den Vormittagen Basiswissen rund um den Reinraum vermittelte und am Nachmittag tiefer auf Spezialthemen einging. Schon jetzt laufen bei Diete und ihren Kollegen die Vorbereitungen für die nächste Cleanzone, die am 27. und 28. Oktober 2015 in Frankfurt stattfindet.

„Höheres Management nicht vertreten“

Etwas Wasser in den Wein goss Prof. Dr. Horst Weißsieker, der in unterschiedlichen Funktionen seit Jahren die für Reinräume maßgeblichen Richtlinien mitgestaltet. „Ich wünsche mir noch mehr Internationalität und noch mehr Entscheidungsträger auf der Cleanzone“, sagte er. Die höheren Management-Etagen seien in diesem Jahr nicht vertreten gewesen. „Die Cleanzone muss eine Messe für Chefs und Vorstände werden“, forderte Weißsieker daher im Gespräch mit „reinraum-online“. Er verwies auf sehr gute Erfahrungen, die er im vergangenen Jahr beispielsweise mit einer Roadshow für die „Deerns Deutschland GmbH“ gemacht habe, für die er seit Anfang 2013 als Handlungsbevollmächtigter und IP Direktor Reinraum- und Labortechnik tätig ist. Die Leistungen von Deerns Deutschland, einer Tochter des gleichnamigen niederländischen Unternehmens, reichen von der Beratung, Planung und Bauüberwachung über die Projektsteuerung bis hin zur Erstellung von Studien und Gutachten im Bereich der technischen Anlagen.

„Normen oder genormt werden“

Warum es so wichtig ist, technische Standards mitzugestalten, erklärte Thomas Wollstein, Dipl.-Physiker und beim VDI für das Thema Reinraum zuständig, bei der Eröffnungspressekonferenz: „Entweder Sie normen – oder Sie werden genormt.“ Er bedauerte, dass die Deutschen in dieser Hinsicht den Amerikanern nachstünden, obwohl sie technisch über einen deutlichen Vorsprung verfügten. Die Richtlinienreihe VDI 2083, die mittlerweile aus 23 Blättern besteht, „ist der ISO um Jahre voraus“, sagte Wollstein. Die Cleanzone sei ideal, um die Kompetenzen der heimischen Unternehmen zu zeigen. Als international aufgestellte Messe in der Reinraumtechnik unterstütze sie den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland.

„An der Normung führt kein Weg vorbei“

Widerstände gegen Normen und Richtlinien für Reinräume hat Prof. Gernod Dittel in Teilen der Industrie ausgemacht. „Die sehen das oft als Hindernis, das zu einem erhöhten Personalaufwand führt.“ Für Dittel selbst führt aber kein Weg an der Normung vorbei, um sichere Produktionsbedingungen zu garantieren. Schließlich würden in immer mehr Lebensbereichen Produkte eingesetzt, die im Reinraum entstehen. Als Beispiel aus dem Alltag nannte er dabei die Antriebe für elektrische Zahnbürsten. Dittel, der auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Deutschen Reinrauminstituts ist, lehrt an der Carinthia University im österreichischen Villach und der Xi`an Technical University in China. Für seine Studenten sieht er hervorragende Berufsaussichten: „Die haben ihren Job schon in der Tasche, bevor sie ihren Abschluss machen.

„Ohne Bakterien kein Leben“

Mit welchen Kontaminationsproblemen die Raumfahrttechnik zu kämpfen hat, erläuterte Prof. Dr. Rupert Gerzer, Leiter des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin des Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Durch den Aufenthalt von Menschen im Weltall und auf anderen Planeten bringe man auch Mikroorganismen von der Erde dorthin – ohne genau zu wissen, was mit ihnen passiere. Klar sei allerdings, dass Sporen auf Raumstationen sehr resistent seien und Millionen von Jahren überleben könnten. Der naheliegende Gedanke, die Stationen zu sterilisieren, trage schon deshalb nicht, weil ja immer Menschen an Bord seien, deren Leben ohne Bakterien nicht denkbar sei. Die Astronauten in den Raumstationen sind übrigens selbst auch hohen Belastungen ausgesetzt, „da das Immunsystem in der Schwerelosigkeit nicht funktioniert. Pilze und Keime lieben dagegen das Klima in den Raumstationen“, so Gerzer. Aus dem All zurückkehrende Astronauten wie der Deutsche Alexander Gerst, der pünktlich zum Start des Kölner Karnevals am 11. November landen soll, müssten daher zunächst intensiv vor möglichen Ansteckungsgefahren geschützt werden.


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