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Neuerungen und Trends im regulatorischen Bereich 2010/2011

Neuerungen und Trends im regulatorischen Bereich 2010/2011
Neuerungen und Trends im regulatorischen Bereich 2010/2011

In der EU: Aktualisierung des EU-GMP-Leitfadens, Teil 1, Kapitel 5 und 7

Die Überarbeitung des Kapitels 5 des Teil 1 des GMP-Leitfadens dient der Betonung der Bedeutsamkeit der Lieferkette von Ausgangsmaterialien.

Die Ende 2010 veröffentlichten Änderungen zu Kapitel 5 betreffen Abschnitte zur Qualifizierung von Ausgangsstofflieferanten sowie Wareneingangsprüfungen:

  • Die Lieferkette für Ausgangsstoffe soll bekannt und dokumentiert sein,
  • Genehmigung der Lieferanten durch die Qualitätskontrolle und Produktion,
  • Lieferanten von Wirkstoffen und kritischen Ausgangsstoffen sollen auditiert und deren GMP-Compliance geprüft werden, ebenso deren Lieferwege und Dokumentation,
  • die Nachvollziehbarkeit der Lieferkette soll Teil der Wareneingangsprüfung sein,
  • Art und Umfang der Wareneingangsprüfungen sollen in Übereinstimmung mit den Zulassungsunterlagen erfolgen und können außer der Prüfung auf Identität im Auftrag vergeben werden.
  • Voraussetzungen für die Beauftragung von Auftragslaboren sind:
  • o Auftragslabors sind regelmäßig zu auditieren,
  • o Analysenzertifikate sind von qualifizierten Vertretern des Auftragnehmers mit Bezug auf die geschlossene Vereinbarung zu unterzeichnen,
  • o Voraussetzung für die Anerkennung der Zertifikate sind drei Vollanalysen an unterschiedlichen Chargen eines Ausgangsstoffes und deren periodische Wiederholung.

Die neuen Regelungen gelten auch für Packmittel.

Überarbeitung des Kapitels 7: Herstellung und Prüfung im Lohnauftrag

Die Überarbeitung des Kapitel 7 ergab sich aus einer erheblichen Zunahme von Aufträgen zur Herstellung und Prüfung im Lohnauftrag durch die Arzneimittelhersteller und aus dem Umstand, dass hierbei viele Tätigkeiten nicht der Überwachung durch die Behörden unterliegen. Zur gleichzeitigen Anpassung an die ICH Q 10 hat die Europäische Kommission Ende 2010 einen Entwurf zur Neufassung des Kapitels 7 unter der Bezeichnung ?Outsourced Activities" präsentiert, womit eine Erweiterung auf alle extern vergebenen Aktivitäten verbunden ist.

Wichtigste Neuerung ist die Beachtung des Qualitätsrisikomanagements bei der Festlegung externer Partner. Die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung der Aufträge liegt ausschließlich beim Auftraggeber. Art und Umfang der Qualifizierung liegen in seiner Verantwortung. Alle getroffenen Maßnahmen sind zu dokumentieren und unterliegen der Kontrolle durch die Behörden beim Auftraggeber.

Neu seit Januar 2011: Site Master File, Erweiterung des GMP-Leitfadens auf Teil III

Die Europäische Kommission hat vor kurzem die Aufwertung des Site Master Files mit ihrer Aufnahme als Teil der Qualitätsmanagement-Dokumentation eingeleitet. Als erste Guideline eines neu zu schaffenden Teils III zum GMP-Leitfaden werden die Inhalte des ?PIC/S PE 008-4 Explanatory Notes for Pharmaceutical Manufacturers on the Preparation of a Site Master File" vorgeschlagen. Diese sind im Januar 2011 in Kraft getretenen und werden bereits in der Praxis von diversen Firmen umgesetzt. Die Guideline PIC/S PE 008-4 ist deutlich umfassender als seine Vorgängerversion und enthält Neuerungen wie PAT, Quality by Design, Design Space etc. Sie wird zukünftig ein Teil der Qualitätsmanagement-Dokumentation sein und allen Anforderungen an GMP-gerechte Dokumentation genügen müssen. Die Versionsänderung wird im Dokument folgendermaßen begründet: ?Simplification of the document and implementation of requirements related to quality risk assessment policy"

Folgende Ergänzungen sind zu berücksichtigen:

  • Quality Risk Management
  • PAT, Quality by Design, Design Space, Real Time Release, Compliance mit TSE (Transmitting animal spongiform encephalopathy) Guidelines
  • Dokumentation zum Freigabe-Procedere
  • Erstellung einer Equipment-List
  • Angaben zu Lohnherstellung und Prüfung
  • Angaben zur Vertriebskette

Diese Vorgaben sollen künftig auch für Wirkstoffhersteller gelten und müssen entsprechend angepasst werden.

Das aktuelle PIC/S-Dokument finden Sie unter: http://www.picscheme.org/publication.php?id=15

Sie möchten mehr darüber erfahren? Besuchen Sie das Seminar ICH Q10 in SOPs umsetzen am 24.05.2011 in Wiesbaden: http://www.pts.info/aktuell/topic.asp?kursid=1705

Neues zu FDA und PIC/S

Nach anfänglicher Ablehnung des Aufnahmeantrags der FDA zu PIC/S wegen erheblicher Abweichungen zwischen den Überwachungssystemen des gegenwärtigen PIC/S-Bereiches und den USA kann deren endgültige Aufnahme nach entsprechenden Nachbesserungen jetzt vollzogen werden. Im Gegensatz zu einer PIC-Mitgliedschaft und einer solchen im PIC/S bedeutet diese Aufnahme keinesfalls die gegenseitige Anerkennung von GMP-Inspektionen, was in einem zusätzlichen Abkommen geregelt werden müsste und vorläufig nicht zu erwarten ist, da zuvor eine weitgehende Anpassung der GMP-Standards erforderlich wäre. Zu beachten ist allerdings, dass die FDA durch die Mitgliedschaft in PIC/S durch den Austausch von Inspektionsberichten Zugriff auf firmenspezifische Mängelberichte erhalten wird.

Neues von der WHO - Technical Report 597

Die WHO hat ihren neuesten Technical Report veröffentlicht, der Ende 2009 von der Expert Committee for Pharmaceutical Preparations bearbeitet wurde und aus einem Hauptdokument und sechs Anhängen besteht.

Das Hauptdokument enthält lediglich eine Liste wichtiger englischer Begriffe der Qualitätssicherung sowie die Ankündigung, der zukünftigen Veröffentlichung zweier Guidelines:

  • Guideline for Technology Transfer
  • WHO Good Practices for Pharmaceutical Microbiology Laboratories

Die sechs Anhänge sollen offensichtlich die neuesten GMP-Regularien der EU, Japan und der USA zusammenführen, gehen aber teilweise über diese hinaus. Auch wenn diese keinen bindenden Charakter haben, ist mit ihrer weithegenden Übernahme in die ländereigenen Vorgaben zu rechnen.

  • Annex 1: WHO Good Practices for Pharmaceutical Quality Control Laboratories
  • Annex 2: WHO Good Manufacturing Practices for Active Pharmaceutical Ingredients
  • Annex 3: WHO Good Manufacturing Practices for Pharmaceutical Products containing Hazardous Substances
  • Annex 4: WHO Good Manufacturing Practices for Sterile Pharmaceutical Products
  • Annex 5: WHO Good Distribution Practices for Pharmaceutical Products
  • Annex 6: Guidelines on the Requalification of Prequalified Dossiers

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