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„Tag der Deutschen Reinheit“

30 Jahre Reinst- und Mikroproduktion am Fraunhofer-Institut IPA

Fuehrung_Reinraum_DSC_4097_web
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Fuehrung_Reinraum_DSC_4104_web
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Fuehrung_Reinraum_DSC_4108_web
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Vortrag_DSC_4002_web
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Portrai_Kminek_DSC_3969_web
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Portrait_Bauernhansl_DSC_3892_web
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Portrait_Gommel_DSC_3916_web
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Portrait_Grossmann_DSC_4049_web
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Portrait_Lehmann_DSC_4082_web
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Portrait_Moschner_DSC_4005_web
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Portrait_Mueller_DSC_3994_web
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Portrait_Penne_DSC_3977_web
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Zelt_DSC_4116_web
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Zelt_DSC_4118_web
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Am 4. Oktober, also einen Tag nach dem Tag der Deutschen Einheit, feierte das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart gemeinsam mit rund 80 geladenen Gästen seinen ganz speziellen „Tag der Deutschen Reinheit“: Anlässlich des 30jährigen Bestehens der Abteilung Reinst- und Mikroproduktion blickten Referenten und Branchenkenner gemeinsam auf die Geschichte der Abteilung zurück. Mehr noch als die zugegeben beeindruckende Historie faszinierten jedoch die fächerartig beleuchteten Zukunftspotenziale dieser innovativen Spezialabteilung.

Zur Begrüßung der Gäste und als Einstieg in das prall gefüllte Tagesprogramm bot Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, Institutsleiter des Fraunhofer IPA, einen kompakten Überblick über sein Haus. Angesiedelt im Fraunhofer-Institutszentrum in Stuttgart und Teil des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikationsbetrieb IFF, besteht das IPA seit 1959 und ist heute nach Aussagen von Dr. Bauernhansl eines der größten Institute der Fraunhofer Gesellschaft. Mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, die – ausgestattet mit einem Budget von rund 70 Mio. € - an über 1.000 Projekten pro Jahr arbeiten, werde am IPA „tatsächlich Geld verdient“. Der Erfolg der Projekte zeige sich auch daran, dass derzeit zehn Projektteams ihre Ausgründung als StartUp in technologischen Spitzenmärkten planen.

Besonders stolz zeigte sich Bauernhansl über die internationale Vernetzung seines Instituts, dessen Rolle er als Technologieberater und Innovationstreiber umschrieb und das mit Außenstellen und Tochterinstituten in Deutschland, Österreich und Ungarn sowie einem Projektcenter in Kansai, Japan, ein Drittel aller Projekte außerhalb von Deutschland bearbeitet. Ferner hob er die praktizierte Vernetzung von Wissenschaft und Praxis besonders hervor. Durch sie sei ein kontinuierlicher Wachstumspfad von Lehre, Forschung, Entwicklung, Realisierung und Anwendung gewährleistet, wie auch umgekehrt ein Erfahrungstransfer aus der Industrie zurück. Überleitend auf die Abteilung Reinst- und Mikroproduktion als einen wichtigen Geschäftsbereich und Jubilar des Tages verkündete Bauernhansl stolz: „Wir haben hier die reinsten Reinräume der Welt“.  Gleichzeitig sprach der Institutsleiter den Mitarbeitern - den heutigen wie auch jenen aus früheren Zeiten - seinen ganz besonderen Dank aus. Ohne sie sei der Erfolg der vergangenen 30 Jahre nicht möglich gewesen.

Vom „Gemischtwarenladen“ zum reinheitstechnischen Forschungszentrum

Mit einem gestreckten Galopp durch 30 Jahre präsentierte dann Dr. Udo Gommel, Abteilungsleiter Reinst- und Mikroproduktion, zunächst die Geschichte seines „Ladens“. Im Jahr 1986 durch eine BMFT-Anfrage an das Fraunhofer IPA zur Erstellung einer Studie über den Stand der Technik und Trends der Automatisierung in der Halbleiterindustrie entstanden, hat sich die Abteilung nach seinen Worten vom „Gemischtwarenladen“ zum reinheitstechnischen Forschungszentrum entwickelt. Aus dem kleinen Prüfreinraum für Halbleiterfertigungsgeräte, den man - damals unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Schmutz - aufgebaut hatte, habe sich zwischenzeitlich ein international renommiertes Prüfzentrum für Reinheitstechnik mit weltweit einzigartigen Reinst- und Analyselaboren gemausert.
Nicht nur baulich, sondern auch thematisch habe sich die Abteilung stark weiterentwickelt und sei heute in fast allen Industriebranchen wie Automotive, Maschinen- und anlagenbau, Medizin- und Biotechnik sowie Luft- und Raumfahrt tätig. Dabei sei man stets der ursprünglichen Herausforderung der Reinheitstechnik mit ihren weitreichenden Facetten, von der Reinraumplanung, der Ultrapräzisionsreinigung, dem Fertigungsmittelbau, der sauberkeitsgerechten Automatisierung bis hin zur Mikromontage, treu geblieben. Natürlich gab es in all den Jahren auch enorme Herausforderungen zu meistern, wie etwa den Einbruch der Halbleiter-Industrie 1992 oder die Weltwirtschaftskrise 2009. Dr. Gommel, der die Abteilung seit 2008 leitet, zeigte aber insbesondere die erfolgreiche Themenverbreiterung auf und hob die genutzten Chancen hervor.  Ganz besonders begeisterte Gommel die Zuhörenden mit seiner Darstellung der Zukunftspotenziale, etwa im Bereich Lab MACH1 mit dem jüngst gewonnenen strategischen Projektpartner OHB System AG von 2016 an bis vermutlich 2021 und der gelebten I 4.0-Vernetzung des reinheitsgerechten Produktionsablaufs. Doch damit nicht genug: Gommel betonte, alle relevanten Zukunftsfelder seien fast ausschließlich durch Reinheitstechnologie realisierbar. Immer mehr Branchen hätten einen steigenden Sauberkeitsbedarf und die Reinheit von Produkten sei immer entscheidender. Am Beispiel einer High-Tech-Fertigung im Bereich OLED-Produktion und anhand eines Beispiels aus der Raumfahrt zeigte er auf, wie wichtig es ist, Kontaminationsrisiken und Ausgasungen zu vermeiden. Schließlich wolle wohl niemand auf dem Mars Leben finden, das von der Erde eingeschleppt wurde.

Nach der Darstellung der fünf Kernkompetenzen seiner Abteilung:
–    Reinheitsspezifische Automatisierungssysteme
–    Reinheitstechnik
–    Digitale Drucktechnik und Additive Fertigung
–    Präzisionsmontage- und Auftragstechniken sowie
–    Reinheitstechnische Anlagen und Komponenten
verwies Dr. Gommel seine Zuhörer in die Zukunft eines Zeitraums 30 +. Hier sieht er die wesentlichen Wachstumsimpulse aus einem Ausbau der Industrienähe, aus prozessspezifischen Lösungen, dem Democenter für I4.0-Reinraumanwendungen und strategischen Partnerschaften wie der mit OHB.

„Man in Black“ kümmert sich um Planetensicherheit durch Reinheit  

Dr. Gerhard Kminek von der European Space Agency ESA stellte in seinem Vortrag die Bedeutung heraus, die der Entwicklung von Standards zur Vermeidung von Kontaminationen bei interstellaren Missionen zukommt. Dies treffe, so erklärte er, sowohl auf die Reise der Flugkörper und Messinstrumente zu entfernten Planeten zu, denn es müsse sichergestellt werden, dass keinerlei organisches Material von der Erde zu fremden Planeten gebracht werde. Ebenso könne es bei der Rückreise der Sonden und Materialproben von Raummissionen existenziell wichtig sein, dass von den Proben keine Gefahr für den Menschen oder die Umwelt ausgehe. Ein Teil seiner Ausführungen drehte sich um die ExoMars-Sonde Schiparelli, die zu diesem Zeitpunkt kurz vor der Landung auf dem Mars stand, dabei jedoch – wie wir heute wissen – explodierte.

Weiter ging es mit den Sprechern der OHB System AG, Boris Penné und Dr. Axel Reimer Müller, die ihr Unternehmen als ersten börsennotierten Technologie- und Raumfahrtkonzern präsentierten und die beiden Unternehmensbereiche Space Systems und Aerospace + Industrial Products vorstellten. Reinheit in der Raumfahrt ist die Kernkompetenz des Unternehmens, das an diesem Tag den Prototyp eines mobilen Reinraumes in Form eines Zeltes mitgebracht hatte und für die Besucher öffnete. Die strategische Partnerschaft zwischen Fraunhofer IPA und OHB ist auf mindestens fünf Jahre angelegt.

Splitterfest und photodynamisch

Im Anschluss ergriff Carsten Moschner von der dastex Reinraumzubehör GmbH & Co KG das Mikrofon und stellte die Herausforderungen an Reinraumgewebe dar. Als Beispiele zeigte er das von dastex in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern entwickelte Verfahren der  Photodynamischen Desinfektion und die Entwicklung eines reinraumtauglichen Splitterschutzanzugs. 

Bei Andreas Großmann von der Daimler AG ging es etwas weniger „clean“ zu: Er sprach über das Thema Technische Sauberkeit in Automotive und nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise von etwa 1990, als Anlagen zur Bauteilreinigung noch als Platzverschwendung galten bis heute, wo Reinigung als wertschöpfender Prozess und Teilesauberkeit ein Qualitätsmerkmal in der Automobilproduktion ist. Klar wurde auch, dass eine weitere Leistungssteigerung von Motoren ohne zunehmende Reinheit der Produktion nicht stattfinden kann.

Volker Lehmann von der UCM AG, einem Unternehmen der Dürr-Ecoclean Gruppe, sprach zum Abschluss über Reinheitsanforderungen in der Feinstreinigung und bot einen Überblick von gestern bis morgen. Danach ging es in grünen Plastikpuschen zum Rundgang durch die Reinraumzone mit Besichtigung von Laboren, Versuchsfeldern und den von den Rednern zuvor beschriebenen Exponaten. Beim anschließenden Get Together und Ausklang wurde kräftig gefachsimpelt und genetzwerkt, denn Kontakte sind in dieser übersichtlichen Branche nun einmal das A und O.  


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