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Neues Zytostatikalabor ergänzt Krebsbehandlung in Sanderbusch

Für Patienten mit besonders komplexen oder schwierig zu behandelnden Tumorerkrankungen werden Arzneimittel benötigt, die für jeden einzelnen Patienten präzise angepasst werden müssen und zudem meist nur kurze Zeit haltbar sind. Diese sogenannten Zytostatikalösungen werden häufig von Krankenhausapotheken selbst produziert – so auch im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch (NWK). Hinter den Türen der Klinikapotheke verbirgt sich eine kleine, hochspezialisierte Pharmaproduktion. Aufgrund neuer rechtlicher Vorschriften wurde dieses Zytostatikalabor für 500.000 Euro vollkommen neu gebaut. Es erfüllt jetzt die neuesten sicherheitstechnischen Anforderungen. Finanziert wurde der Umbau aus Eigenmitteln, wie Frank Germeroth, Geschäftsführer des NWKs, betont.

Arzneimittel zur Krebstherapie sollen das Zellwachstum von Tumoren hemmen und unterliegen im Verarbeitungs- und Verpackungsprozess höchsten Sicherheits- und Hygienevorschriften. Deshalb erfordert deren Zubereitung nicht nur fundierte pharmazeutische Kenntnisse und Erfahrungen, sondern auch eine spezielle technische Ausstattung.

Die besondere Herausforderung bestand in Sanderbusch darin, den Umbau des Zytostatikalabors während des laufenden Versorgungsbetriebes auszuführen. Deshalb blieb die alte Produktionsstätte vorerst erhalten. Weichen mussten die Lagerräume des medizinischen Sachbedarfes. Wo vorher Spritzen, Verbands- und Verbrauchsmaterial deponiert waren, wurde der gesamte Bereich komplett entkernt, ein Reinraumlabor und eine raumlufttechnische Anlage eingebaut. Der Bau an sich und die verwendeten Baustoffe unterlagen besonderen Sicherheitsbedingungen. So sind die Boden- und Wandflächenflüssigeits- und gasdicht sowie leicht zu reinigen.

Das Labor besteht aus einem Reinraum, in dem die Medikamente unter sterilen Bedingungen produziert werden. Eine raumlufttechnische Anlage mit einem 3-stufigen Hochleistungsfiltersystem entfernt selbst kleinste Partikel aus der Luft und sorgt für einen permanenten Luftaustausch. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck der Räume werden permanent überwacht und aufgezeichnet. Die mikrobiologische Qualität der Luft wird täglich überwacht. Das Herzstück des Labors ist eine mehr als sieben Meter lange Herstellungsstraße, bestehend aus einer Sicherheitswerkbank und zwei Isolatoren, die über vier Materialschleusen untereinander und mit dem Laborraum verbunden sind.

Die Herstellung von Zytostatika muss absolut keimfrei erfolgen. Die in der normalen Umgebung allgegenwärtigen Keime können für Krebspatienten lebensbedrohlich sein. Das Labor darf nur von speziell ausgebildeten Mitarbeitern betreten werden, die alle über weitreichende Erfahrungen im Umgang mit Zytostatika verfügen und sich regelmäßig weiterbilden. In das Sterillabor kommt nur, wer zuvor zwei Schleusen passiert hat. In einer findet auch der Kleidungswechsel statt. Das Laborteam um Apothekerin Kristina Schneider legt sich dort in steriler Umgebung einen rundum dicht abschließenden Reinraumoverall, doppelte Handschuhe, Reinraumschuhe, Mund- und Haarschutz an. So ausgestattet sehen die Mitarbeiter aus wie Astronauten bei der Mondlandung. Die aktiv belüfteten Schleusen selbst werden über eine Verriegelungsautomatik gesteuert. Deren Türen schließen sich selbstständig, sobald eine andere geöffnet wird.

Klimatechnik, Isolatoren und Sicherheitswerkbank sind optimal auf die hohen Anforderungen der Zytostatikaherstellung abgestimmt. So kann ein gleichbleibend hoher Qualitätsstandard für einen sicheren und hygienisch einwandfreien Arbeitsablauf und eine hohe Arzneimittelsicherheit gewährleistet werden.

EDV-unterstützt werden alle Produktionsschritte überwacht, Verordnungen mit dem vorgegebenen Therapieschema verglichen und auf Richtigkeit kontrolliert. Eine hohe Produktqualität und Arzneimittelsicherheit wird durch standardisierte Fertigungsabläufe, Dosisüberprüfungen und Protokollierungen der Herstellung mit Hilfe einer speziellen Software erreicht.

Die Grundfläche des neuen Zytostatikalabors beträgt jetzt mit allen Nebenräumen ca. 100m². Davon entfallen 55 m² auf den eigentlichen Reinraum. Anstelle des alten Labors wird ein neues Lager entstehen. Nach Abschluss aller Bauarbeiten sind die Belieferung mit Arzneimitteln und medizinischem Sachbedarf sowie die Arzneimittellogistik und -herstellung dicht beieinander in den Räumlichkeiten der Apotheke gebündelt.

Der Landrat des Landkreises Friesland und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung Sven Ambrosy freut sich: “Nun haben wir eines der modernsten Zytostatikalabore in der Region, das allen gesetzlichen Anforderungen entspricht. Damit hat Sanderbusch wieder einen zukunftsweisenden Schritt zu einer sicheren und qualitativ hochwertigen Patientenversorgung vollzogen.“

Bedeutung der Zytostatikaherstellung für die Behandlung onkologischer Patienten in Sanderbusch

Das Zentrum für Innere Medizin verfügt mit seiner onkologischen Station und der onkologischen Tagesklinik über besonders umfangreiche Erfahrungen und Kompetenzen in der Behandlung von Patienten mit Krebs in allen Phasen ihrer Erkrankung. Diese beiden Einrichtungen machen einen Wechsel in der Behandlung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung unkompliziert möglich. Die der Behandlung vorausgehende Diagnostik wird ebenfalls ambulant oder stationär durchgeführt. Ein weiterer Vorteil für die Patienten ist, dass in Sanderbusch auch die anderen Fachärzte der chirurgischen Abteilungen, der Neurologie und der Radiologie mit in die Diagnostik und Therapie eingebunden sind. Werden Tumoren, im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen, Magen- oder Darmspiegelungen, Röntgen, Computer- oder Kernspintomographie erkannt, können diese schnell interdisziplinär beurteilt werden. Aus diesen Ergebnissen entwickeln die Mediziner ein individuelles Behandlungskonzept für den Patienten.

Da sich in den letzten Jahren das onkologische Behandlungsspektrum deutlich erweitert hat, ist auch die Anzahl der Zytostatikazubereitungen kontinuierlich gestiegen. Um noch besser auf die Therapieerfordernisse des einzelnen Patienten eingehen zu können, findet ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Medizinern und Apothekern sowie gemeinsame Visiten statt. In enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten stellt die Krankenhausapotheke Zytostatika für eine individuelle Therapie der einzelnen Patienten her. Diese werden meist in Form einer Infusion verabreicht. Über 7.000 Zytostatikapräparate und mehr als 1.000 andere sterile Arzneimittel fertigt die von Apotheker Friedrich Cramm geleitete Apotheke jährlich an. Wegen der kurzen Haltbarkeit muss täglich produziert werden. Hat der behandelnde Arzt seine Anforderung gestellt, kann der Patient seine Medikamente in kurzer Zeit erhalten.

„Wir legen großen Wert darauf, unsere onkologischen Patienten umgehend mit individuell zugeschnittenen Infusionslösungen zu versorgen, denn so können wir den Heilungsprozess entscheidend beeinflussen und die therapeutischen Möglichkeiten optimal nutzen.“, erklärt der Onkologe Oberarzt Friedrich Natt.

Die Komplexität der Behandlung onkologischer Erkrankungen erfordert viele Spezialisten. Das Ärzteteam arbeitet eng mit zuweisenden und nachbetreuenden niedergelassenen Ärzten zusammen, wodurch der Patient konstant und engmaschig versorgt werden kann. Durch diese enge interdisziplinäre Kooperation ist es sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie möglich, den Behandlungserfolg zu beschleunigen und zu optimieren. Der fachliche Austausch mit Kollegen verschiedener Universitätskliniken, dem Tumor-Netzwerk-Weser-Ems, niedergelassenen Schwerpunktpraxen und die Mitgliedschaft in zahlreichen Projekt- und Arbeitsgemeinschaften sowie die Teilnahme an klinischen Studien lassen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse stetig in die Behandlungspraxis einfließen.

Für Prof. Dr. Werner-J. Mayet, Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin, ist das ein ganz wichtiger Aspekt bei der Behandlung onkologischer Patienten: „Durch wissenschaftliche Forschung, Therapiestudien, tumorspezifischen Projektgruppen und die entsprechende Dokumentation können wir die Qualität der Tumorversorgung stetig verbessern.“ So können die Patienten in Friesland und Umzu von einem wohnortnahen Angebot, einem breiten Diagnose- und Behandlungsspektrum und der engen Vernetzung der Sanderbuscher Onkologen mit anderen Experten profitieren.Darüber hinaus ist es dem Chefarzt wichtig, den so erworbenen Erfahrungsschatz in die Ausbildung angehender Fachärzte der Onkologie einzubringen und Kollegen und Mitarbeiter in regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen auf den neusten Stand zu bringen.

Bereits im Jahr 2009 wurde die onkologische Station komplett neu gebaut und verfügt seitdem über 26 Betten mit höchstem Komfort für die Patienten. Zwei Patientenzimmer bieten zudem die Möglichkeit, dass Angehörige in einem separaten Raum, der an das Patientenzimmer angrenzt, bei dem Patienten übernachten können. Eine Gemeinschaftsküche für Patienten bietet die Möglichkeit, kleinere Mahlzeiten selber zuzubereiten. Ein Ruheraum, der wie ein Wohnzimmer gestaltet ist, bietet Rückzugsmöglichkeiten und eine kleine Abwechslung vom Klinikalltag. Die Pflegkräfte der onkologischen Station verfügen über eine spezielle Ausbildung. Es erfolgt außerdem eine umfassende Betreuung der Patienten und deren Angehörige durch die Krankenhausseelsorge.

Das NWK bietet mit seiner modernen Infrastruktur und einem kompetenten Team aus Ärzten und Pflege umfassende Behandlungsmöglicheiten.


Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch GmbH
26452 Sande
Germany


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