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Elisabeth Semme (Westfalenpost)

RundumVersorger für Kliniken wird 100 Jahre

Verbandmittelunternehmen NOBA aus Wengern produziert 2400 Artikel. Zulieferer in der ganzen Welt

In den 1950er-Jahren schnitten Mitarbeiterinnen in der Binden-Wickelei Mull von unterschiedlich breiten Mullrollen in verschiedene Längen. (Foto: privat)
In den 1950er-Jahren schnitten Mitarbeiterinnen in der Binden-Wickelei Mull von unterschiedlich breiten Mullrollen in verschiedene Längen. (Foto: privat)
Sebastian und Anja Danz, Hauptgesellschafter und Geschäftsführerin von NOBA,zeigen ein sogenanntes Lochtuch für eine Operation. (Foto: Elisabeth Semme)
Sebastian und Anja Danz, Hauptgesellschafter und Geschäftsführerin von NOBA,zeigen ein sogenanntes Lochtuch für eine Operation. (Foto: Elisabeth Semme)

Von der Bandage bis zur Binde, vom Pflaster bis zur Inkontinenzeinlage, von der Wundauflage bis zum kompletten OP-Set mit Haube, Handschuh, Mundschutz und Mantel reicht das 2400 Produkte umfassende Sortiment von NOBA, einem Verbandmittelunternehmen in Wengern. Die wechselvolle Geschichte des Familienbetriebs Danz begann am 31. Januar 2015 vor 100 Jahren in Wengern.

Tatsächlich produzierte die Firma anfangs nahezu ausschließlich Mullbinden – und zwar solche, die sich aufgrund ihrer speziellen Webkanten bis zu acht Mal waschen ließen und nicht schon nach dem ersten Waschgang ausfransten, wie die damals herkömmlichen Binden mit Schnittkanten. Heute ist Noba ein „Vollsortimenter fürs Krankenhaus“, wie die Pharmazeutin und stellvertretende Geschäftsführerin Dr. Anja Danz erklärt: „Wir stellen Produkte für Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken her, die überwiegend in Deutschland liegen. Ab 1961 waren wir ein Arzneimittelhersteller, seit 1994 gibt es das Medizinproduktegesetz, also eine eigene Gesetzgebung für die Art von Produkten, die wir herstellen.“ Zum besseren Verständnis erläutert sie die Begriffe: „Ein Arzneimittel hat immer eine pharmakologische Wirkung, ein Medizinprodukt hat eine physikalische Wirkung.“

Und egal ob OP-Maske oder Latexhandschuh, ob Instrumententischbezug oder Fixierpflaster – heute seien das aus hygienischen Gesichtspunkten allesamt Verbrauchsgüter – sprich Artikel für den einmaligen Gebrauch. „Die Patientensicherheit ist das Wichtigste, und solche Artikel kann man nicht wieder aufbereiten.“

Hergestellt wird ein Großteil der Artikel in sogenannten Reinräumen, in die die Mitarbeiter sich einschleusen müssen. „Sie haben vorher Hygienetrainings absolviert, tragen Bereichskleidung, wozu immer eine Haube und Spezialschuhe gehören, teilweise tragen sie auch Handschuhe und Mundschutz. Der Mensch ist eben der größte Keimträger, der in diesen Raum hineinkommt“, so Anja Danz. „Anschließend werden die Produkte in ihrer Endverpackung sterilisiert, um sie ganz sicher zu machen.“

Weltweite Zulieferer

Die Rohstoffe wie etwa Baumwolle werden weltweit eingekauft. Manche Produkte werden gleich dort auch hergestellt, wo die Rohstoffe wachsen. Latexhandschuhe zum Beispiel, für die Kautschuk benötigt wird, lässt NOBA in Malaysia produzieren. „Wir haben weltweite Zulieferer, aber alle Produkte werden nach unseren Entwicklungsvorgaben hergestellt und gehen durch unsere Qualitätskontroll-Labors. Denn mit der Produktion geht eine hohe ethische Verantwortung einher, die wir erfüllen müssen“, gibt Anja Danz zu bedenken. Vor Ort in Wengern werden hauptsächlich Spezial-Vakuum-OP-Verpackungen produziert, die sofort erkennen lassen, ob eine Verpackung dicht und damit steril ist.

Langsam und kontinuierlich sei das Unternehmen gewachsen, so die Geschäftsführerin. Zählte es anfangs knapp 20 Mitarbeiter, waren es im Jahr 1983 schon 56. Damals übernahmen ihr Ehemann Sebastian und sein Bruder Paul Benedikt Danz in vierter Generation die Geschäftsleitung. Heute beschäftigt das Unternehmen so viele Mitarbeiter, wie es Jahre auf dem Buckel hat – nämlich 100.

Familienfreundlichkeit

70 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, was Sebastian Danz so erklärt: „Die Textilindustrie ist klassisch von Frauen besetzt.“ Aber nicht nur wegen des hohen Frauenanteils schreibt sich NOBA Familienfreundlichkeit auf die Fahne. „Wir sind Mitglied im Netzwerk Erfolgsfaktor Familie und haben Arbeitszeitmodelle, nach denen Mitarbeiter, die gerne nachmittags oder abends am Telefon sitzen, ihre Prioritäten setzen können“, sagt Anja Danz. Als Schulpartner engagiert sich das Unternehmen zudem in der Hardenstein-Gesamtschule in Witten-Herbede und ist Pate im Projekt „Schule gegen Rassismus“. Und nicht zuletzt unterstütze NOBA seit 40 Jahren die Feuerwehr, so die Geschäftsführerin mit Blick auf ihren Schwager und stellvertretenden Feuerwehr-Chef in Wetter, Paul Benedikt Danz.

Weberei-Handwerk hat Tradition - 1915 gründete Paul Danz das Unternehmen

Im Jahr 1915 gründet Paul Danz in Wengern an der Ruhr die Ruhrtaler Verbandstoff-Fabrik. Er entstammt einer Familie, die seit 1620 das Weberei-Handwerk ausübt. Sein Sohn Paul Danz junior bringt die Firma durch den Zweiten Weltkrieg. Mit Paul Wolfgang Danz übernimmt 1951 die dritte Generation unternehmerische Verantwortung.

1984 wird der Firmenname in NOBA Verbandmittel Danz GmbH & Co. KG geändert. Zugleich tritt mit Sebastian und Paul Benedikt Danz die vierte Generation in die Geschäftsführung ein. Heute ist das Unternehmen mit seinen rund 100 Mitarbeitern in Deutschland ein global agierender Hersteller moderner Medizinprodukte. Interessantes Detail am Rande: „Die letzte Weberei an der Nansenstraße wurde im Jahr 2000 geschlossen. Und die Damen, die dort beschäftigt waren, haben alle einen Staplerführerschein gemacht, so dass keine Arbeitsplätze abgebaut werden mussten“, weiß Anja Danz zu erzählen.

Buch zur Firmengeschichte

Zum 100-Jährigen ist ein Buch zur Unternehmensgeschichte erschienen. Im Auftrag von NOBA hat das Geschichtsbüro Reder in Köln das Buch „Wissen verbindet – 395 Jahre gewebte Geschichte“ erstellt, das unter anderem jeder Mitarbeiter bekommen wird. Das 80-seitige Werk mit vielen Fotos wird auch im Buchhandel erhältlich sein.


NOBA Verbandmittel Danz GmbH u. Co KG
58300 Wetter/Ruhr
Germany


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