Ein großer Schritt für die Reinheit im OP

Ein großer Schritt für die Reinheit im OP

Die orthopädischen Chirurgen um Chefarzt Prof. Dr. Norbert Lindner nutzen die neue Technologie der Ventilationshelme, die gegenüber den üblichen Atemmasken und Visieren den Vorteil besitzen, den gesamten Kopf zu umfassen. Ein integrierter Ventilator mit steriler Luft schützt nicht nur das OP-Team vor Kontaminationen durch Aerosole und Partikel, die bei orthopädischen Operationen entstehen und sich auf den Schleimhäuten festsetzen, sondern verringert ebenfalls die Gefahr von Wundinfektionen. ?Wir haben bereits eine extrem niedrige Infektionsrate in unserer Klinik und wollen dennoch im Sinne unserer Patienten die Sicherheit erhöhen - gerade auch in der aktuellen Diskussion um Infektionskrankheiten im Krankenhaus?, erklärt Lindner diesen Schritt. Wissenschaftliche Studien hätten gezeigt, dass durch die Anwendung der modernen Raumfahrthelme die Hygiene am Operationsplatz weiter verbessert werde.

Die besonders weichteilschonende und knochenschonende minimalinvasive Operationstechnik wurde bislang bereits in einem Reinraum mit gefilterter Luft durchgeführt. Zusätzlich nutzen die Orthopäden spezielle maschinelle Spülsysteme, um die Wunden von möglichen Verunreinigungen zu säubern. Die Operationshelme eines US-amerikanischen Herstellers mit hermetischer Abriegelung der Atemluft und Ventilation durch eine Belüftungsanlage setzen die Ärzte nun standardmäßig bei allen Gelenkoperationen ein. ?Schöner Nebeneffekt ist die Kühlung durch den Ventilator am Kopf,? meint Lindner.

Der künstliche Gelenkersatz wird aufgrund der zunehmenden Altersstruktur der Bevölkerung im Hochstift in den nächsten Jahren vermehrt nachgefragt werden. Bislang werden am Brüderkrankenhaus St. Josef über 700 Gelenkersatzoperationen an Hüfte, Knie, Schulter, Sprunggelenk oder Großzehe durchgeführt. Tendenz steigend.

Foto: Raumfahrerhelme, die auch bei der Computerchipherstellung eingesetzt werden, sorgen für maximale Reinheit im OP.