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30 Jahre Krantechnik aus Albaching: Altmann Fördertechnik feiert Firmenjubiläum

(Foto: Altmann Fördertechnik)
(Foto: Altmann Fördertechnik)
Robert Altmann, Achim Altmann; Geschäftsführer der Altmann GmbH (Foto: Altmann Fördertechnik)
Robert Altmann, Achim Altmann; Geschäftsführer der Altmann GmbH (Foto: Altmann Fördertechnik)
Team Altmann (Foto: Altmann Fördertechnik)
Team Altmann (Foto: Altmann Fördertechnik)

Im Juni 2025 feiert Altmann Fördertechnik sein 30-jähriges Bestehen. Der Hersteller von Spezial- und Sonderkranen hat ein kleines oberbayerisches Dorf in der Nähe des Chiemsees zu einem Technologiezentrum gemacht. Hier im Landkreis Rosenheim etwa 45 km östlich von München entstehen Krane mit einer Tragkraft von bis zu 30 Tonnen und einer Spannweite von bis zu 30 Metern, die höchste Reinraumstandards erfüllen. Gegründet vor 30 Jahren von Josef und Robert Altmann hat sich das Familienunternehmen mit rund 50 Mitarbeitern zu einem Kranspezialisten entwickelt, dessen Lösungen weltweit gefragt sind.

Lasten transportieren, ohne dass Schmutzpartikel in die Luft entweichen. Auf diesen einfachen Nenner kann man es bringen, woran in Albaching getüftelt wird. Doch wie viel „Gehirnschmalz“ hinter den Entwicklungen steckt, sieht man dem Endprodukt äußerlich nicht an. Einen großen Anteil an den erfolgreichen Projekten und der Entwicklung neuer Innovationen – wie dem Halbautomatikkran mit Pendeldämpfung – haben die Mitarbeiter. Robert und Achim Altmann, die im Tandem Altmann Fördertechnik leiten, sind stolz auf ihre Mitarbeiter, die in ihrem Metier immer das technisch Machbare ausreizen wollen und so Standards in der Branche setzen. Wie zum Beispiel beim größten Reinraumkran der Welt. Dieser Zwillingskran kann im synchronisierten Betrieb 60 Tonnen heben – und das mit einer Genauigkeit von +/- 1 mm! Eingesetzt wird er bei einem bekannten Optikunternehmen in Baden-Württemberg, um Vakuumkammern zu heben. Robert Altmann sagt: „Neben uns gibt es meines Wissens nur noch zwei Firmen weltweit, die in der Lage sind, Reinraumkrane in dieser Größenordnung herzustellen.“

„Dagegen hatte der erste Reinraumkran, den ich zusammen mit meinem Vater konstruiert und gefertigt habe, eine Tragkraft von 500 Kilogramm“, erinnert sich Robert Altmann und fügt schmunzelnd an: „Allerdings hatten die Reinräume damals auch eher ‚putzige‘ Dimensionen und die Lasten waren übersichtlich.“ Hergestellt wurde der erste Kran innerhalb von drei Monaten. Die Besonderheit: Die Partikelemissionen waren so gering, dass sie den geforderten Reinraumbedingungen entsprachen.

Weil jedes Staubkorn zählt

Die Kunst liegt darin, die Materialien so zu kombinieren, dass der Abrieb und Ausgasungen weitestgehend vermieden werden. Demzufolge werden alle Kabel, Verschraubungen, Elektrokomponenten, Sensoren sowie das Hubwerk und der Elektrogurtzug „sauber und sicher“ unter einem Gehäuse versteckt. Auch die Lastgurte sind aus einem speziellen Material, das wartungsfrei ist und sich kaum ausdehnt. Interessant zu wissen: Die Partikelemissionen eines Standard-Hebezeugs sind etwa hundert Mal höher als bei einem Reinraumkran.

Mit dieser ersten Entwicklung eines Reinraumkrans 2008 war der Grundstein für die weitere Spezialisierung auf Reinraumkrane gelegt und das Unternehmen konnte Aufträge aus vier Branchen gewinnen, die hier zunehmend Bedarf anmeldeten: Die Halbleiterindustrie, die Pharma- und Rüstungsindustrie sowie die Luft- und Raumfahrttechnik. Im Schnitt verlassen etwa 100 Krane im Jahr die Produktionshallen in Albaching.

Kurzer Rückblick auf die Anfänge

Die Spezialisierung auf Reinraumkrane war nicht von Anfang an gegeben. Josef und Robert Altmann ließen im Juni 1995 die Firma Altmann Fördertechnik ins Handelsregister eintragen. Josef Altmann brachte die Kontakte und sein unwahrscheinliches kaufmännisches Gespür ein, Robert Altmann sein fundiertes  betriebswirtschaftliches als auch technisches Wissen ein. Zwei Jahre später stieg auch Sohn Achim in die Firma mit ein. Der Handelsfachwirt hatte ein Studium zum Wirtschaftsingenieur absolviert. Seit 2008 ist er Mitglied der Geschäftsleitung. Vater Josef arbeitete vor der Gründung als Handelsvertreter für Krananlagen und war Niederlassungsleiter bei der Firma Günter Stahl in München. Josef und Robert Altmann hatten erkannt, dass Firmen zunehmend Bedarf an maßgeschneiderten Krananlagen haben, so wurde die Idee geboren, individuelle, auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Spezialkrane zu entwickeln. Fünf Jahre nach der Gründung der Firma in Ebersberg im Osten Münchens ergab sich die Gelegenheit, nach Albaching umzuziehen. 2000 entstand dort die erste Werkshalle, die heute noch Bestand hat. 2012 konnte ein größeres Grundstück im Osten von Albaching erworben werden. 2015 wurde eine weitere Produktionshalle in Betrieb genommen. Auf 11.000 Quadratmeter befinden sich heute zwei Produktionshallen und das Verwaltungsgebäude, in denen die Spezialkrane und Sonderanlagen konzipiert und gefertigt werden.

Heute beschäftigt Altmann Fördertechnik 53 Mitarbeiter und bildet derzeit acht junge Menschen aus. Für fünf verschiedene Berufsbilder wird hier die Basis gelegt: Mechatroniker, Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Konstruktionsmechaniker und technischer Produktdesigner.

Altmann Fördertechnik bietet interessierten Schülern die Möglichkeit, während eines einwöchigen Praktikums in die Kranwelt „reinzuschnuppern“. Junge Menschen können sich so einen Einblick verschaffen, ob sie hier bei dem oberbayerischen Vorreiter in Sachen Krantechnik „mittüfteln“ möchten. Auch wer sich für eine Ausbildung interessiert, hat gute Chancen, diesen Herbst einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Außer für die Ausbildung zum technischen Produktdesigner gibt es noch freie Plätze – und Bewerber und Bewerberinnen sind willkommen.

Hohe Fertigungstiefe macht unabhängig

Altmann Fördertechnik verfügt in seinen Produktionshallen über eine eigene Schweißstraße, in der die Kastenträger selbst hergestellt werden. „Wir bauen unsere Krananlagen komplett selbst, zeichnen und entwickeln und übernehmen alle statischen Berechnungen. Die Steuerungen werden inhouse geplant, gebaut und programmiert“, erläutert Robert Altmann. Nur die Pulverbeschichtung wird außer Haus gegeben. Selbst Zahnräder, Getriebe oder Seiltrommeln werden von eigenen Mitarbeitern angefertigt, um eine hohe Qualität sicherzustellen. Herzstück der Produktion ist der Bereich, in dem die so genannte Hochzeit stattfindet. Dort werden die Tragwerke und Kastenträger mit der Steuerung „verheiratet“, also die elektronischen Komponenten in die Krananlage eingebaut. Danach geht es auf den hauseigenen Teststand, wo die Krananlagen vor Auslieferung auf „Herz und Nieren“ geprüft werden.

Die hohe Fertigungstiefe von deutlich über 70 Prozent zahlte sich vor allem während der Corona-Krise und dem Beginn des Ukraine-Kriegs aus. Bis auf die Lieferung von elektronischen Komponenten und Stahl war man zum großen Teil unabhängig von Lieferanten.

Internationales Renommee steigt

Dass sich das Unternehmen national wie auch international einen Ruf als Kranspezialist erworben hat, belegen diese besonderen Projekte: die Movable Skylights in Mekka, zahlreiche Reinraumprojekte im Europäischen Ausland und die Schiebewand für das Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin.

2009 wurde auf dem Gelände des Bendlerblocks vor dem Verteidigungsministerium in Berlin das Ehrenmal für deutsche Soldaten eingeweiht. Die Firma Altmann war mit dem Gesamtkonzept der Schiebewand zum Schutz des Ehrenmals beauftragt. „Durch unsere Erfahrung im Sonderkranbau konnten wir mit unserem Konzept überzeugen. Die komplette Realisierung der Schiebewand inklusive der Erstellung einer prüffähigen statischen Berechnung, und der Schaltpläne erfolgte bei uns im Haus“, erinnert sich Robert Altmann. Achim Altmann fügt hinzu: „Die besonderen Herausforderungen lagen zum einen darin, dass die Schiebewand bis zu einer Windstärke 7 funktionstüchtig sein sollte und mit einer Größe von 18,25 x 8 m eine große Windangriffsfläche bot. Die Antriebe wurden von uns elektronisch synchronisiert und die komplette Technik wurde in den Rahmen der Schiebewand integriert. Zum anderen musste die Wand einbruchsicher durch eine Hydraulikverriegelung sein, die nach außen unsichtbar sein sollte.“

Auch für ein außergewöhnliches Projekt in Mekka überzeugten das Konzept und die Ausführung von Altmann. Riva Engineering entwickelte und installierte eine Serie von zwölf Dachkonstruktionen für die Heilige Moschee – die Movable Skylights. Altmann Fördertechnik verantwortete das Antriebs- und Hubsystem, mit dem die zwölf Dächer der Moscheen vollautomatisch angehoben, geöffnet und geschlossen werden. „Die besondere Herausforderung dabei waren die hohen Sicherheitsanforderungen, da im Brandfall das Verfahren der Dächer zur Entrauchung der Moscheen dient“, so Robert Altmann.

In den vergangenen Jahren hat Altmann Fördertechnik zunehmend internationale Aufträge  abgewickelt. Das Kerngeschäft liegt zwar nach wie vor in Deutschland und Europa, aber Krane aus oberbayerischer Produktion wurden auch nach Asien, Südamerika und Afrika exportiert. Drei Auszeichnungen der jüngsten Vergangenheit sehen die Geschäftsführung und die Mitarbeiter als Bestätigung ihrer bisherigen Arbeit und als Ansporn für weitere Innovationen.

Ausgezeichnete Innovationen

2023 konnte der Kranspezialist gleich zwei Auszeichnungen „einheimsen“. Altmann wurde als eine von acht Firmen mit dem Bayerischen Mittelstandspreis 2023 ausgezeichnet. Mit dem Award werden bayerische Unternehmen gewürdigt, die als „Säulen der Gesellschaft“ eine Vorbildfunktion in ihrer Region übernehmen: weil sie innovative Produkte entwickeln, nachhaltig agieren und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Im gleichen Jahr zeichnete des Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) auf der LOUNGES2023 in Karlsruhe eine Innovation aus dem Hause Altmann mit dem dritten Platz des Reinheitstechnikpreises „REINER“ aus. Ein Jahr zuvor war der Halbautomatikkran mit Pendeldämpfung für den Innovationsaward Cleanzone nominiert worden. Der speziell entwickelt Reinraumkran befördert Maschinenteile millimetergenau an den gewünschten Montage- oder Fertigungsort. Die im Halbautomatikkran integrierte Pendeldämpfung sorgt dafür, dass keine Schwingungen entstehen und die Last während des Transportvorgangs nicht aufschaukelt. Geschäftsführer Achim Altmann: „Ohne eine Pendeldämpfung kostet die genaue Positionierung des Gegenstandes viel Zeit, erfordert sowohl Ruhe als auch Geschick. Die elektronische Pendeldämpfung erleichtert den Mitarbeitern die Arbeit und senkt die Unfallgefahr.“ So trägt diese Innovation dazu bei, die Arbeitssicherheit in Reinräumen zu erhöhen.

Nachhaltig in die Zukunft

Dank einer PV-Anlage und daran angeschlossener Kalt-Wasser-Wärmepumpe ist Altmann Fördertechnik in der Lage, seinen Eigenbedarf an Strom in Produktion und Verwaltung selbst zu decken. Auf dem Dach der Produktionshalle wurden  200 KWp PV-Module auf 1.400 m2 installiert, die deutlich mehr Strom erzeugen als Altmann selbst benötigt. Bei der Lieferantenauswahl achtet das Unternehmen darauf, mit regionalen Firmen zusammenzuarbeiten: Zerspaner und Aluminiumgießerei befinden sich in unmittelbarer Nähe. Auch in der Produktion wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt und beispielsweise Ausschussteile in der Rohteilfertigung wieder eingeschmolzen.

Altmann wird sich in Zukunft verstärkt Lösungen widmen, die die Automatisierung von Materialfluss-Prozessen unterstützt und die Produktivität steigern, und die angesichts des Fachkräftemangels zunehmend gefragt sind. Die Auftragsbücher sind gefüllt. Für die Herausforderungen der kommenden Jahre sieht sich Altmann aufgrund der Expertise und der Leidenschaft seiner Mitarbeiter bestens aufgestellt. Die Identifikation der Mitarbeiter mit der Firma ist hoch – weil sie vor allem dazu beitragen, Maßstäbe in der Reinraum-Krantechnik zu setzen.


Altmann_Pantone 286C
ALTMANN GmbH
Oberdieberg 23-25
83544 Albaching
Deutschland
Telefon: +49 8076 88790
eMail: info@altmann-foerdertechnik.de
Internet: http://www.altmann-foerdertechnik.de

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