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Christina Zierler

Effektive Schleusensteuerung im Reinraum: Schutz vor unsichtbaren Gefahren

Neuste Entwicklungen in der Reinraumtechnik verhindern Kreuzkontaminationen durch intelligente Steuerung und klar strukturierte Prozesse






Christina Zierler
Christina Zierler

In der Hightech-Produktion – etwa in der Pharma-, Biotech- oder Halbleiterindustrie – ist ein makelloses Umfeld essenziell. Reinräume stellen sicher, dass Produkte unter kontrollierten Bedingungen gefertigt werden. Doch was viele unterschätzen: Der größte Risikofaktor für Kontaminationen liegt oft in der Schnittstelle zwischen sauberem und unkontrolliertem Bereich – den Schleusen.

Sicheres Ein- und Ausschleusen – mehr als nur eine Tür

Der Schleusenbereich fungiert als Barriere zwischen der „Außenwelt“ und dem kontrollierten Reinraum. Ziel ist es, sicherzustellen, dass weder Partikel noch Keime oder chemische Rückstände in den sensiblen Bereich gelangen. Der Schleusenprozess beginnt bereits vor dem eigentlichen Betreten des Reinraums. Mitarbeitende müssen sich sorgfältig entkleiden und geeignete Schutzkleidung anlegen. Dabei ist auch eine Kontrolle auf mögliche Kontaminationen unerlässlich, bevor Personen oder Materialien den sensiblen Bereich betreten dürfen. Jeder Schritt ist darauf ausgelegt, mögliche Störquellen frühzeitig zu eliminieren.

Ausschleusen: Nicht weniger wichtig – nur oft unterschätzt

Häufig unterschätzt, aber genauso sicherheitsrelevant ist der Ausschleusprozess. Hier wird nicht nur die Reinraumbekleidung kontrolliert abgelegt, sondern auch sichergestellt, dass keine Kontamination in andere Gebäudebereiche getragen wird – etwa durch kontaminierte Materialien oder Werkzeuge. Besonders wichtig ist dabei die Desinfektion: Materialien müssen teils mehrfach behandelt oder in separaten Schleusen geführt werden, bevor sie den Reinraum verlassen dürfen.

Verborgene Gefahrenquellen erkennen

Die potenziellen Kontaminationsquellen sind vielfältig: Extern können defekte Filter, schlecht gewartete Klimaanlagen oder unzureichend gereinigte Umgebungsluft eine Gefahr darstellen. Intern sind es vor allem menschliche Aktivitäten – unachtsames Verhalten, fehlerhafte Handhabung von Schutzkleidung oder das Einbringen ungeeigneter Werkstoffe – die für Verunreinigungen sorgen. Auch Werkzeuge oder Verpackungen können Partikel generieren. Eine genaue Analyse und Prävention sind daher unerlässlich.

Prävention durch Prozesse und Technik

Um diesen Herausforderungen wirksam zu begegnen, setzen moderne Betriebe auf ein Zusammenspiel aus Prozessen, Schulung und Technik. Dazu gehört eine regelmäßige Schulung des Personals – nicht nur einmalig bei der Einführung, sondern kontinuierlich im Arbeitsalltag. Strenge Zugangsprotokolle und Einbindung der Schleusensteuerung in Bestandssysteme, wie Monitoring Systeme oder die Gebäudeleittechnik.

Auch technische Lösungen spielen eine immer größere Rolle: Steuerungssysteme für Schleusen regeln nicht nur die Türverriegelung, sondern auch beispielsweise Lichtsteuerung und Bewegungsrichtung der Personenströme.

Richtungspriorisierung: Luft und Menschen im kontrollierten Fluss

Ein zentrales Element der modernen Schleusensteuerung ist die sogenannte Richtungspriorisierung. Sie stellt sicher, dass Bewegungen – sowohl von Personen als auch von Luft – nur in vorgegebenen Richtungen erfolgen. Dadurch wird verhindert, dass kontaminierte Luft in einen sauberen Bereich zurückströmen kann. Technisch wird dies über differenzierte Luftdruckzonen, Verriegelungsmatrizen und intelligente Türsteuerungen geregelt. So ist zum Beispiel sichergestellt, dass nie zwei Schleusentüren gleichzeitig offen stehen.

Innovative Steuerungssysteme mit echtem Mehrwert

Moderne Systeme erlauben mittlerweile tiefgreifende Anpassungen ohne Eingriffe in die Hardware. Änderungen an den Zugangslogiken oder Betriebsmodi können softwareseitig durchgeführt werden – ohne Austausch von Steuerungskomponenten oder SD-Karten. Auch hygienische Aspekte spielen bei der Entwicklung eine wichtige Rolle: Paneele sind im sogenannten „Hygienic Design“ erhältlich – komplett ohne Schrauben, leicht zu reinigen und resistent gegen aggressive Reinigungsmittel.

Mehr als nur Zugang – ein integriertes System

Neben der Schleusensteuerung selbst bieten moderne Systeme zahlreiche zusätzliche Features: etwa die Anbindung an Zutrittskontrollsysteme, Monitoring Syteme oder Produktionsmanagementsysteme. Licht, Diskretionstaster und Videopanele sorgen zudem für eine intuitive und sichere Bedienung. Auch kundenspezifische Sonderlösungen – etwa für besonders sensible Produktionslinien oder abweichende räumliche Gegebenheiten – lassen sich nahtlos integrieren.

Fazit: Die Schnittstelle als Schlüsselfaktor der Reinraumstrategie

In der heutigen Reinraumtechnik ist die Schleuse nicht einfach ein Übergang – sie ist ein hochsicheres Kontrollsystem. Mit der Kombination aus strukturierten Abläufen, intelligenten Steuerungen und konsequenter Hygiene trägt sie entscheidend dazu bei, die Reinheit und Sicherheit von Produkten und Prozessen zu gewährleisten. Unternehmen, die diesen Bereich strategisch weiterentwickeln, sichern sich nicht nur regulatorische Konformität – sie schaffen auch einen echten Wettbewerbsvorteil in einer hochsensiblen Branche.


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